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Praxis
Dr. med. Michael Schröter
Ooser Bahnhofstr. 17
76532 Baden- Baden
E-Mail: dr-michael-schroeter@t-online.de

Dr. med.
Michael Schröter
Facharzt für Frauenheilkunde
und Geburtshilfe
Operationsmethoden

TVT- Bandoperation
Operationsmethode:
Beginn des Eingriffes mit der Lokalanästhesie. Die Region über dem Schambein und die Scheidenregion werden unempfindlich gemacht. Die Scheidenhaut wird im Bereiche der Harnröhre über etwa 15 mm eröffnet. Zusätzlich werden zwei ca. 1 cm lange Hautschnitte über dem Schambein gemacht. Die Blase wird katheterisiert. Der Führungsstab mit dem TVT - Band wird nun von der Scheide her links und rechts von der Harnröhre hinter dem Schambein zu den kleinen Bauchschnitten hingeführt. In dieser Phase wird nun die Blasenspiegelung vorgenommen und die Intaktheit der Blase überprüft. Ist die Blase unverletzt, so können die beiden Führungsstäbe durch die Haut hinausgezogen und das Band angezogen werden. Hier werden wir Sie zum Husten auffordern. Das Band wird in seiner Lage solange angezogen, bis beim Husten kein Urin mehr abgeht. Die Schutzhülle des Bandes wird entfernt, damit verankert sich das Band selbst im Gewebe. Die Hautschnitte werden mit auflösbarem Faden vernäht.
Risiken und Komplikationen:
Während der Operation kann es zu Blutungen kommen. Selten können auch Blutungen nach der Operation auftreten, die dann durch eine eventuelle zweite Operation behoben werden müssen. Bei hohem Blutverlust werden Blutersatzmittel gegeben. Spenderblut wird nur verwendet, falls die Blutersatzstoffe nicht ausreichen. Weiter sind selten Verletzungen von benachbarten Organen möglich; vor allem der Blase, der Harnröhre, des Harnleiters und der Blutgefässe. Solche Verletzungen werden meist während der Operation erkannt und sofort versorgt. Entzündungen, Wundheilungsstörungen, Thrombosen (Blutgerinnsel) und Embolien können trotz Fortschritten der Medizin nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Nach einem TVT kann es, bedingt durch die veränderte Lage der Harnröhre, zu einer meist vorübergehenden Entleerungsstörung der Blase kommen.
Nach der Operation:
Die Blasenentleerung muss überwacht werden. Bei Problemen muss ev. die Blase kurzfristig oder über einen Tag bis mehrere Tage katheterisiert werden. Starke körperliche Belastung sollte während etwa zwei Wochen vermieden werden. Nach der Operation ist Duschen möglich. Für zwei Wochen sollte auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden.
Erfolg:
Die Behandlung führt in ca 88% zu einer Heilung und in knapp 9% zur Besserung.
O-TVT – Bandoperation
Operationsmethode:
Der Eingriff kann im OP-Saal ambulant oder kurzstationär unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose durchgeführt werden. Ein kleiner Schnitt von 15mm in der Scheidenwand über der Harnröhre wird gelegt und die Scheidenhaut zum seitlichen Schambeinknochen präpariert. Zwei weitere kleine Schnitte werden in der Vertiefung zwischen Oberschenkel-innenseite und großen Schamlippen gesetzt. Das Band wird mit einem speziellen Applikator über diese Schnitte eingezogen und unter die Harnröhre gebracht. Es ersetzt das geschwächte Gewebe (Hängematte). Ein Harnkatheter wird im allgemeinen nicht gelegt. Durch diese Verfahren wird ein Bauchschnitt vermieden. Der Eingriff dauert ca 15 Minuten und Sie können die Klinik nach 12-24 Stunden wieder verlassen.
Nach der Operation: Auf dem Zimmer kontrolliert die Schwester, ob Sie problemlos Wasser lassen können und die Blase leer wird. Anfangs kann die Harnentleerung erschwert sein, dann bleiben Sie 1-2 Tage stationär, bis es wieder normal funktioniert. Schmerzen treten meist nur wenig auf. Das normale Alltagsleben können Sie nach 1 Woche wieder beginnen, jedoch maximal 5 kg heben. Sport und Sexualleben sollten Sie erst nach 4 Wochen wieder aufnehmen. Eine Kontrolle durch den Arzt sollte nach 1-2 Monaten erfolgen
Risiken:
Es gibt sehr selten Komplikationen, aber wie bei jedem chirurgischen Eingriff ist ein Restrisiko vorhanden: Der Harnstrahl kann abgeschwächt und die Blasenentleerung verzögert sein. Es kann eine Reizblase mit wiederholtem Harndrang auftreten. Sehr selten gibt es Unverträglichkeiten des Bandes mit Vernarbungen; das Band muss aber nicht herausgenommen werden, da sich dies fast immer von selbst korrigiert.
Erfolg: Der Eingriff führt in ca 90% der Fälle zu einer Heilung oder deutlichen Verbesserung.
Bulkamid-Therapie
Die Implacement-Therapie mit Bulkamid ist ein neues, minimal-invasives Verfahren für leichte bis mittelschwere Fälle der Stressinkontinenz. Hierbei wird mit einem speziellen Instrument in der Harnröhre das Bulkamid-Gel an bestimmten Stellen in die Harnröhrenwand injiziert. Dadurch entsteht eine Ausbuchtung, somit wird ein besserer Verschluss der Harnröhre erreicht und die Kontinenz wiederhergestellt. Das Verfahren ist einfach und wird in örtlicher Betäubung ambulant durchgeführt. Der Eingriff dauert etwa 15 Minuten.
Komplikationen treten viel seltener als bei einer Operation auf. Das Gel selbst besteht aus natürlichen nicht-allergenen Komponenten, mit denen in der Wundbehandlung und Chirurgie langjährige Erfahrungen bestehen. Es wird mit Hilfe eines biotechnologischen Verfahrens hergestellt – es birgt somit keine Gefahr der Krankheitsübertragung.
Das Gel wird mit der Zeit aus der Harnröhre abgebaut, die Ausbuchtungen für den Harnröhrenverschluss bleiben aber bestehen, da körpereigenes Gewebe einwächst. So bleibt die Kontinenz erhalten. Das Risiko der Gelabwanderung an andere Körperstellen ist gering. Eine Besserung oder Heilung der Inkontinenz tritt in ca 75-80 % auf. Falls nötig, kann die Behandlung 6-8 Wochen nach dem ersten Eingriff wiederholt werden.